GAZelle Next-Fahrzeuge mit Schaltgetriebe sind mit einer trockenen Einscheibenkupplung mit zentraler Membrandruckfeder ausgestattet.
Die Kupplung befindet sich zwischen Motor und Getriebe.
Sie dient zum Trennen und Verbinden des Schwungrads an der Kurbelwelle des Motors und der Eingangswelle des Getriebes.

Die Kupplung besteht aus einer angetriebenen (Reib-)Scheibe, einem Kupplungsgehäuse mit Druckplatte und Membranfeder sowie einem Ausrückmechanismus.
Die Druckplatte ist in einem gestanzten Stahlgehäuse montiert, das mit dem Schwungrad des Motors verschraubt ist.
Die angetriebene Scheibe ist auf der Verzahnung der Getriebeeingangswelle montiert und wird durch eine Membranfeder zwischen Schwungrad und Druckplatte eingespannt.

Die Kupplungshydraulikleitung besteht aus Geber- und Nehmerzylinder, Kupplungspedal, Kupplungshydraulikleitung und Verbindungsschlauch.
Das Kupplungspedal ist über einen mit einer Einstelleinheit ausgestatteten Stößel mit dem Geberzylinder verbunden.
Das Pedal wird durch eine Feder in seine Ausgangsposition zurückgeführt.
Der Sensor informiert die Motorsteuerung über die aktuelle Position des Kupplungspedals.
Der Geberzylinder ist über einen Schlauch mit einem am Hauptbremszylinder montierten Vorratsbehälter verbunden (der Vorratsbehälter ist für beide Hauptzylinder gemeinsam).
Die Kupplungshydraulikleitung verwendet Bremsflüssigkeit.
Mögliche Kupplungsstörungen und Fehlerbehebung
Störungsursache (Beseitigungsmethoden)
- 1. Unvollständiges Ausrücken der Kupplung (Kupplung schleift):
- Schwierigkeit der Nabe der Abtriebsscheibe auf der Verzahnung der Getriebeeingangswelle – Verzahnung reinigen
- Verzug der Abtriebsscheibe – Abtriebsscheibe ersetzen
- Die Lamellen der Tellerfeder liegen nicht in einer Ebene oder sind verschlissen – Druckplatte ersetzen
- Luft im hydraulischen Kupplungsantriebssystem – System entlüften
- 2. Unvollständiges Einrücken der Kupplung (Schlupf, verringerte Beschleunigungsdynamik):
- Reduzierte Tellerfederkraft – Druckplattenbaugruppe ersetzen
- Reibbeläge, Schwungrad- und Druckplattenlaufflächen verschlissen – Abtriebsscheibe ersetzen. Schwungrad oder Druckplatte ersetzen.
- Reibbeläge der angetriebenen Scheibe ölen – Ursachen für Ölverschmutzung der Reibbeläge beseitigen. Antriebsscheibe ersetzen.
- Schwierige Bewegung der Nabe der angetriebenen Scheibe auf der Verzahnung der Getriebeeingangswelle – Verzahnung reinigen.
- Die Tellerfederblätter liegen in einer Ebene oder sind verschlissen – Druckplatte ersetzen.
- Langsame Rückkehr des Nehmerzylinderkolbens in seine Ausgangsposition bei vollständigem Loslassen des Kupplungspedals; Verstopfung der Ausgleichsbohrung des Geberzylinders oder Aufquellen der Manschette – Zylinder von Verunreinigungen reinigen oder Manschette ersetzen.
- 3. Unvollständiges Einkuppeln (merkliches Ruckeln beim Einkuppeln):
- Reibbeläge verschlissen – Antriebsscheibe austauschen
- Reibbeläge der Antriebsscheibe ölen – Ursachen für Ölverschmutzung an den Reibbelägen beseitigen. Antriebsscheibe austauschen
- Die Tellerfederblätter liegen nicht in einer Ebene oder sind verschlissen – Druckplatte austauschen
- Elastizitätsverlust der Blattfedern und Dämpferfedern der Antriebsscheibe – Antriebsscheibe austauschen
- 4. Erhöhte Geräusche und Vibrationen beim Kupplungsvorgang:
- Bruch oder Elastizitätsverlust der Dämpferfedern der Antriebsscheibe - Angetriebene Scheibe ersetzen
- Mangelnde Schmierung oder Defekte am Ausrücklager (Ausrücklager) - Lager oder Kupplung mit Lager ersetzen
- Verschlissene Reibscheibe der angetriebenen Scheibe - Angetriebene Scheibe ersetzen
- 5. Der Druck im Kupplungsausrückantrieb wird nicht gehalten (bei leichtem Drücken erreicht das Pedal den Anschlag, aber die Kupplung trennt nicht):
- Der Geberzylinder ist verschmutzt oder seine Oberfläche ist stark abgenutzt - Geberzylinder spülen oder ersetzen
- Die Dichtung des Geberzylinderkolbens ist verschlissen oder beschädigt - Dichtung ersetzen
- Flüssigkeit tritt durch die Dichtung des Nehmerzylinders des Kupplungsausrückantriebs aus, die Leitung ist undicht - Dichtung oder Nehmerzylinder ersetzen, Leitungsbefestigung festziehen
- Luft im hydraulischen Kupplungsausrückantrieb - Antrieb entlüften, Luft entfernen
- 6. Erhöhte Geräusche in der Kupplung bei laufendem Motor:
- Mangelnde Schmierung oder Defekte im Ausrücklager – Lager oder Kupplung mit Lager ersetzen.
- Schwaches Anziehen der Anschlüsse des hydraulischen Kupplungsausrückers – Anschlüsse festziehen.
- 7. Quietschende Kupplungspedalbuchsen:
- Fettmangel in den Kunststoffbuchsen des Kupplungspedals – Buchsen mit Graphitfett schmieren.
- Verschlissene Kunststoffbuchsen des Kupplungspedals – Buchsen ersetzen.
- Bruch oder Verlust der Elastizität der Rückholfeder – Feder ersetzen.
Flüssigkeitswechsel und Entlüften der Kupplung.
Da der Kupplungsausrückhydraulikantrieb und die Betriebsbremsanlage in einem Behälter zusammengefasst sind, wird die Betriebsflüssigkeit im Kupplungsausrückhydraulikantrieb beim Wechsel der Bremsflüssigkeit im Bremshydraulikantrieb ausgetauscht.
Laut Herstellerempfehlung sollte die Flüssigkeit nach 30.000 Kilometern oder 2 Betriebsjahren (je nachdem, was zuerst eintritt) ausgetauscht werden.
Der Kupplungsausrückhydraulikantrieb verwendet DOT-4-Bremsflüssigkeit.
Diese Flüssigkeit ist hygroskopisch (nimmt schnell Feuchtigkeit aus dem Luft).
Kondensat im Geber- und Nehmerzylinder führt zu Korrosion von Teilen und zum Ausfall des Hydraulikantriebs. Wir empfehlen daher, die Flüssigkeit unabhängig vom Kilometerstand zu wechseln.
Entfernen Sie die Schutzkappe vom Entlüftungsventil am Kupplungsnehmerzylinder.
Stecken Sie einen Schlauch auf das Ventil und senken Sie dessen Ende in einen Behälter mit etwas Bremsflüssigkeit.
Bitten Sie einen Assistenten, das Kupplungspedal vier- bis fünfmal im Abstand von ein bis zwei Sekunden kräftig zu betätigen und dann gedrückt zu halten.
Schrauben Sie das Ventil ab, indem Sie ¾ Umdrehung.
Alte (verschmutzte) Flüssigkeit fließt aus dem Schlauch in den Behälter.
Sobald keine Flüssigkeit mehr fließt, ziehen Sie das Entlüftungsventil fest.
Beobachten Sie ständig den Flüssigkeitsstand im Tank und lassen Sie ihn nicht unter die „MIN“-Markierung an der Tankwand fallen. Bei einem niedrigeren Füllstand bemerken Sie möglicherweise nicht, dass der Hydraulikantrieb der Kupplungsausrückung im Tank vollständig trocknet, und es gelangt Luft in das System.
In diesem Fall muss der Hydraulikantrieb entlüftet werden. Füllen Sie bei Bedarf neue Bremsflüssigkeit nach.
Dadurch wird die alte Flüssigkeit schrittweise durch die neue ersetzt, ohne das Hydrauliksystem zu entleeren.
Wiederholen Sie den Vorgang, bis die Flüssigkeit vollständig ausgetauscht ist (saubere Flüssigkeit ohne Luftblasen sollte aus dem Schlauch fließen).
Setzen Sie nach dem Austausch der Flüssigkeit die Schutzkappe auf das Ablassventil.
Füllen Sie Bremsflüssigkeit bis zu einem Stand von 15–20 mm unter der Oberkante des Behälters nach. Verschließen Sie den Behälter mit einem Stopfen.