Vorderradantriebe mit Gleichlaufgelenken (CV-Gelenken) übertragen das Drehmoment vom im Getriebe eingebauten Achsantrieb bei unterschiedlichen Lenkwinkeln und Federwegen auf die vorderen Antriebsräder.
Rechter und linker Vorderradantrieb sind nicht austauschbar.
Der Radantrieb besteht aus inneren und äußeren Gleichlaufgelenken, die durch eine Welle verbunden sind.
Die Antriebswelle besteht aus geschmiedetem Stahl.
Die Enden der Welle sind verzahnt, auf denen die Gleichlaufgelenke montiert sind.
Die äußeren und inneren Gleichlaufgelenke der Antriebe sind unterschiedlich konstruiert.

Das Außengelenk des Antriebs ermöglicht die Drehmomentübertragung bei unterschiedlichen Lenkwinkeln der Antriebsräder.

Das Außengelenk besteht aus einem Gehäuse, einem Distanzstück, einem Käfig und acht Kugeln, die in Profilnuten in Gehäuse und Käfig geführt sind.
Das Distanzstück hält die Kugeln stets in der Winkelhalbierenden zwischen Gehäuse und Gelenkkäfig und sorgt für eine gleichmäßige Drehübertragung vom Käfig auf das Gehäuse.
Der Gelenkkäfig ist auf einer Keilwelle montiert und mit einem Sicherungsring gegen Längsverschiebung gesichert.
Das verzahnte Ende des Außengelenkgehäuses mit Gewinde wird in die Vorderradnabe eingesetzt und zieht beim Anziehen der Mutter die inneren Lagerringe mit. zusammen.
Die Außengelenke des rechten und linken Vorderradantriebs sind austauschbar.

Das Innengelenk des Vorderradantriebs ermöglicht Winkelbewegungen der Aufhängung und gleicht Relativbewegungen von Aufhängung und Antriebsstrang durch Längenvariation der Antriebswelle aus.
Die Innengelenke des rechten und linken Vorderradantriebs eines Allradfahrzeugs sind nicht Aufgrund der unterschiedlichen Gehäusekonstruktionen sind sie austauschbar.
Auf der Keilwellenseite der Antriebswelle ist auf der Seite des Innengelenks eine Nabe mit drei Bolzen montiert. Jeder Bolzen (Zapfen) der Nabe trägt ein Lager, dessen Außenring eine sphärische Oberfläche aufweist.
Der Innenring des Lagers ist mit Spiel auf dem Bolzen montiert und ermöglicht eine erhebliche axiale Bewegung entlang des Bolzens.

Durch die Betätigung der Vorderradaufhängung bewegen sich die Lager in drei Längsnuten des Scharniergehäuses.
In diesem Fall können die Dreiradbolzen unterschiedliche Positionen relativ zu den Lagern einnehmen.

Jedes Bolzenende ist komprimiert, wodurch das Lager nicht vom Bolzen entfernt werden kann und die Einheit nicht zerlegbar ist.

Eine im inneren Gelenkgehäuse eingebaute Feder sorgt für einen konstanten Druck des Gelenkgehäuses gegen das Differentialachsgetriebe.
Die Keilverzahnung des inneren Gelenkgehäuse-Endstücks des linken Radantriebs ist gesichert Im Differentialachsgetriebe befindet sich ein Sicherungsring.

Die Keilnabe des Innengelenkgehäuses des Rechtslenkers ist fest auf die Keilverzahnung der Durchgangswelle des Verteilergetriebes aufgesetzt.
Die Dichtheit der Gelenke ist Voraussetzung für ihren zuverlässigen Betrieb.
Die Dichtheit der Außen- und Innengelenke wird durch Kotflügel gewährleistet. Die Abdeckungen sind mit Einweg-Metallklammern an Welle und Gehäuse befestigt.
Ein Spezialfett Für Radantriebsscharniere wird vor der Montage an den Außen- und Innenscharnieren Schmiermittel hinzugefügt.
Das Nachfüllen oder Ersetzen von Schmierfett sowie sonstige Wartungsarbeiten an den Radantrieben während des Fahrzeugbetriebs sind nicht erforderlich.
Es ist lediglich erforderlich, den Zustand der Schutzabdeckungen der Scharniere und die Befestigung ihrer Klemmen zu überwachen.
Besonderheiten des Frontantriebs eines 4x2-Fahrzeugs

Bei einem 4x2-Fahrzeug ruht das innere Gelenkgehäuse des rechten Radantriebs auf einem Zwischenlager, das gleichzeitig eine axiale Verschiebung des Gelenkgehäuses verhindert.
Das auf das Gelenkgehäuse-Endstück gepresste Zwischenlager ist in der Motorblockhalterung montiert und mit einer Abdeckung abgedeckt.
Die Abdeckung ist auf der Halterungsachse montiert und mit einer Schraube befestigt.
Das verzahnte Ende des inneren Gelenkgehäuse-Endstücks des linken Radantriebs wird in die Bohrung im Differentialachsgetriebe eingesetzt.

Bei einem 4x2-Fahrzeug sind die äußeren Antriebsgelenke austauschbar, die inneren jedoch nicht.
Die Reparaturarbeiten am Vorderradantrieb eines 4x2-Fahrzeugs sind dieselben wie bei einem 4x4-Fahrzeug.
Mögliche Störungen am Vorderradantrieb
Ursache (Abhilfe)
Vibrationen während der Fahrt:
- - Starker Verschleiß des äußeren Radantriebsgelenks - Abgenutztes Gelenk ersetzen
- - Verformung der Radantriebswelle - Radantriebswelle ersetzen
- - Verschleiß der inneren Rollen des Radantriebsgelenks - Inneres Gelenk ersetzen
- - Lose Radmutter - Mutter festziehen oder ersetzen
Fahrzeug zieht zu einem Seite:
- - Abgenutzter oder beschädigter innerer Gelenkring – Gelenk ersetzen
- - Abgenutzter oder beschädigter äußerer Gelenkring – Gelenk ersetzen
- - Beschädigte oder verformte Radantriebswelle – Welle ersetzen
- - Lose Radmutter – Mutter festziehen oder ersetzen
Fett tritt aus dem Gelenk aus:
- - Abgenutzter oder gerissener Schutzbalg des äußeren oder inneren Gelenks – Gelenk überprüfen; Bei Spiel die beschädigte Manschette ersetzen und einfetten.
- - Schellen nicht ausreichend festgezogen - Schellen ersetzen und festziehen.
Geräusche oder Klopfen am Vorderrad während der Fahrt:
- - Beschädigung oder Verformung der Radantriebswelle - Welle ersetzen.
- - Schlag der Vorderradantriebswelle - Welle ersetzen.
- - Lagerschaden am Zwischenlager des rechten Vorderradantriebs bei Fahrzeugen mit Frontantrieb - Lager oder Antriebseinheit ersetzen.
- - Abgenutzte Rollen des Innengelenks des Radantriebs - Innengelenk ersetzen.
- - Lose Nabenbefestigungsmutter - Mutter ersetzen oder ersetzen.
Klopfen beim Wenden:
- - Starker Verschleiß des Außengelenks des Radantriebs - Gelenk ersetzen.